Wozu brauchen wir Lernbegleiter:innen? (Teil 1)

Lernbegleitung

In der beruflichen Bildung tauchen zwischen all den Coaches und Trainer:innen immer häufiger auch sogenannte Lernbegleiter:innen auf. Die Bezeichnung klingt erstmal nicht besonders hip. Und was soll man sich darunter eigentlich vorstellen? So viel vorweg: Mit Kaffee und Tomatensaft haben Lernbegleiter:innen, wenn überhaupt, nur am Rande zu tun

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Wer wird begleitet – und wohin?

Manche kennen Lernbegleiter:innen bereits aus dem schulischen Umfeld. In der beruflichen Bildung ist ihre Kernaufgabe die gleiche – sie unterstützen und begleiten Lernende. Die Grundidee hinter dem Konzept der Lernbegleitung ist das Empowerment, also die Stärkung der Autonomie von Mitarbeitenden. Erwachsene werden anhand realer Aufgaben dazu befähigt, ihr eigenes Lernpotenzial zu erkennen und auszuschöpfen.
Aber was genau unterscheidet Lernbegleiter:innen denn nun von Coach, Trainer:in & Co.?

Abgrenzung zu Dozent:innen, Trainer:innen und Coaches

Für Lehrende in der beruflichen Bildung gibt es einen bunten Strauß an Bezeichnungen. Viele davon sind in Deutschland nicht gesetzlich geschützt. Im Laufe der Zeit haben sich für die einzelnen Begriffe aber allgemein anerkannte Tätigkeitsmerkmale und Eigenschaften etabliert.

Als Dozent:innen werden Lehrbeauftragte an (Fach)Hochschulen, Volkshochschulen und anderen Einrichtungen der Erwachsenenbildung bezeichnet. Die Lehrveranstaltungen finden häufig in Form von Frontalunterricht statt, im Mittelpunkt steht die Weitergabe von Fachwissen. Neben ihrer Eigenschaft als Expert:innen sollten Dozent:innen auch über umfassende pädagogische Kenntnisse verfügen.

Trainer:innen leiten Seminare mit klar definierten Schulungsinhalten, in denen Ablaufmuster für bestimmte Situationen trainiert werden. Der Schwerpunkt liegt mehr auf dem Einüben von Fähigkeiten und Verhaltensweisen als auf der Vermittlung von Fachwissen. Im Training, das in der Regel in Gruppen stattfindet, mischen sich Theorie und Praxis. Der/die Trainer:in stellt einen Lösungsweg vor, der in praktischen Unterrichtseinheiten ausprobiert und geübt wird. (Vgl. HR-Lexikon der Personalwirtschaft)

Während es bei Dozent:innen und Trainer:innen ein Beziehungsgefälle von Knowhow-Geber zu Knowhow-Nehmer gibt, arbeiten Coaches auf Augenhöhe.
Die International Coaching Federation (ICF) definiert Coaching als „partnerschaftlichen und zum Nachdenken anregenden Prozess, der Menschen und Organisationen kreativ dabei unterstützt, ihr persönliches und professionelles Potential zu steigern.”
Die Personen stehen im Mittelpunkt, Einzel- und Gruppencoachings werden auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt. Coaches unterstützen ihre Klient:innen (Coachees) dabei, ihr Blickfeld zu erweitern, um persönliche Ziele eigenverantwortlich zu erreichen.

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Auch Lernbegleiter:innen setzen auf Eigenverantwortung. Sie unterstützen und begleiten Lernende beim selbstorganisierten Lernen. Das kann als individuelle Begleitung oder innerhalb einer Gruppe erfolgen. Lernbegleiter:innen sind also im Grunde genommen auf das Lernen und den Lernprozess spezialisierte Coaches. Tatsächlich werden die Begriffe Lernbegleiter:in und Lerncoach oft synonym verwendet.‍

Wie eine Lernbegleitung in der unternehmerischen Praxis funktioniert – dazu mehr im nächsten Update für Insider von ND Consult.

Bei Fragen – einfach Kontakt aufnehmen!

Weiterhin einen guten Jahrestart!

Herzliche E-Grüße aus Hamburg 

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